Mehr als 600 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland bei Bränden – durchschnittlich zwei pro Tag. Zwei Drittel der Brandopfer werden im Schlaf überrascht und durch die kohlenmonoxidhaltigen Brandgase schnell bewusstlos. Die Feuerwehr wird oftmals viel zu spät von Außenstehenden alarmiert.
Das Tückische an Brandgasen ist die Tatsache, dass sie sich schneller und lautloser verbreiten als das Feuer selbst. Es besteht deshalb gerade während der Nacht die akute Gefahr, dass die Brandopfer bewusstlos werden, bevor sie durch Hustenreize aufwachen.
Brandgase enthalten eine Vielzahl giftiger Substanzen, wie Salzsäuregas (aus PVC und anderen Kunststoffen), Blausäuregas (aus Polyurethan in Schaumstoffen, z.B. in Polstermöbeln) und vor allen Dingen das geruchlose Kohlenmonoxid. Es entsteht bei den meisten Bränden in größeren Mengen und führt zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme, die schnell bewusstlos macht und letztendlich zum Tod führen kann.
Bauliche Brandschutzmaßnahmen können die Ausdehnung von Bränden begrenzen, verhindern können sie sie aber nicht. Letztendlich ist niemand vor dem Ausbruch eines Brandes in den eigenen vier Wänden geschützt. Eine brennende Zigarette, die auf den Boden gefallen ist, eine defekte elektrische Leitung oder mit Streichhölzern zündelnde Kinder – es gibt viele Gefahrenquellen, die einen Brand verursachen können. Die Entstehung von Brandherden und ihre schnelle Bekämpfung ist deshalb in besonderem Maße von dem brandschutzgerechten Verhalten jedes Einzelnen abhängig.
Die Installation von Rauchmeldern
Im häuslichen Bereich sind Rauchmelder ein sinnvolles Frühwarnsystem, dass vor allem bei in der Nacht ausbrechenden Bränden Leben retten kann. Die meisten der heute im Handel befindlichen Rauchmelder arbeiten optisch. Und das funktioniert so: In einer Messkammer wird in regelmäßigen Abständen kurzzeitig eine Lichtquelle eingeschaltet. Treten Rauchpartikel in diese Messkammer ein, wird der Lichtstrahl an den Partikeln gestreut und aktiviert daraufhin eine Photozelle, das sogenannte “Auge” des Rauchmelders. Dadurch wird automatisch Alarm ausgelöst. Der laut erschallende Signalton hilft den betroffenen Personen schnell und situationsgerecht zu reagieren; allem voran sich und seine Angehörigen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines Rauchmelders achten?
Der Rauchmelder sollte auf foto-optischer Basis funktionieren
Verwenden Sie ausschließlich geprüfte Geräte, die entweder das Prüfzeichen VdS oder BSI bzw. UL tragen. Sie garantieren einen wirksamen Schutz
Das Gerät sollte eine mehrjährige Garantie haben
Batteriegetriebene Rauchmelder funktionieren auch bei Stromausfall. Achten Sie darauf, dass entladene Batterien angezeigt werden (sie halten durchschnittlich 1 – 3 Jahre)
Der Rauchmelder sollte ein CE-Zeichen aufweisen
Das Gerät sollte mit anderen vernetzbar sein
Ein Testknopf gibt Ihnen die Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit des Geräts in regelmäßigen Abständen zu prüfen
Da die heißen Brandgase nach oben steigen, sollten Rauchmelder auf jeden Fall an der Decke angebracht werden, am besten in einem zentralen Raum der Wohnung wie Flur oder Treppenhaus, An der Schnittstelle zwischen Wohn- und Schlafbereich ist somit sichergestellt, dass bei drohender Gefahr auch Schlafende gewarnt werden. Bei mehrgeschossigen Wohnungen sollte nach Möglichkeit in jeder Etage ein Rauchmelder angebracht werden. Kinderzimmer sollten durch einen zusätzlichen Rauchmelder geschützt werden. Auch auf Dachböden und im Keller ist die Installation eines zusätzlichen Geräts sinnvoll, da sich die hier ausbrechenden Brände oftmals über mehrere Stunden unbeobachtet entwickeln können.
Kaufen Sie sich einen Feuerlöscher
Auch Feuerlöscher können Leben retten und Sachschäden verringern. Allerdings kommt es bei Ihnen besonders auf den rechtzeitigen Einsatz an. Denn mit einem Feuerlöscher können Sie nur kleine oder in der Entstehung befindliche Brände vollständig löschen. Die auf dem Behälter aufgedruckte Gebrauchanleistung sollte so früh wie möglich gelesen werden, um im Ernstfall wertvolle Zeit zu sparen. Ob sich der Feuerlöscher tatsächlich für Ihre Umgebung eignet, können Sie ebenfalls auf dem Behälter lesen: die aufgedruckten Piktogramme informieren Sie darüber, für welche Brandklassen das Löschmittel geeignet ist.
Brandklassen
Brandklasse A: Feste Materialien vor allem organischen Ursprungs wie Holz, Papier, Stroh oder Textilien
Brandklasse B: Flüssige Stoffe wie Benzin, Öle, Lacke, Fette oder Alkohol
Brandklasse C: Gase z.B. Methan, Propan, Wasserstoff oder Erdgas
Brandklasse D: Metalle wie Aluminium, Magnesium, Lithium oder Laium und Legierungen
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